Kraftwerk Tobl
Kraftwerk Tobl
(Sand in Taufers)
Wie im Artikel Energieversorgung bereits erwähnt, sieht man auch hier welcher technischer Aufwand von Nöten ist, dass der Strom aus der Steckdose kommt. Gegenüber einer Photovoltaikanlage sind Wasserkraftwerke viel Wartungsintensiver (Turbine, Generator, Transformator, Wasserfassung, Hydraulik...). Auf die Jahresproduktion gesehen, kann dieses Kraft das kleine Dorf Sand in Taufers alleine nicht versorgen.
Das alte Wasserkraftwerk Tobl (Baujahr: 1907/08 - damals Österreich) mit einer Leistung von nur 277 kW wurde im Oktober 2006 (Baukonzession ausgestellt) durch ein komplett neues Kraftwerk nebenan ersetzt. Das alte Kraftwerk hatte damals eine Fallhöhe von 38 Meter (3,8 bar). Für die Steigerung der Stromproduktion wurde eine neue Wasserfassung auf 1.500 Meter (ü.d.M.) errichtet. Der aktuelle Höhenunterschied beträgt nun ganze 416 Meter (41,6 bar). Mit der neuen Druckrohrleitung sind zugleich auch die Leerrohre für das Glasfasernetzwerk verlegt worden.
Das neue Kraftwerk produziert mit den 2 Generatoren zu je 9 MW (9.000 kW) eine maximale Leistung von 18 MW (18.000 kW). Es wurden zwei Turbinen, zwei Generatoren und zwei Transformatoren verwendet, damit auch im Winter bei weniger Wasser mindestens ein Generator noch laufen kann. Dadurch können auch Wartungsarbeiten durchgeführt werden, ohne die Stromproduktion zu beeinträchtigen. Das Kraftwerk läuft weitgehend autonom und ist mit der neuesten Steuerungstechnik ausgestattet.
Fotos
Reinbach
Reinbach
Wasserfassung
Wasserfassung
Druckrohrleitung
Druckrohrleitung
Druckrohrleitungen
Krafthaus
Baggerarbeiten
Krafthaus
Kran (50 Tonnen)
Hydraulik
Hauptventil
Hauptventil
Hauptventil
Schaltschränke
Generatoren
Transformatoren
Peltonturbine/Düse
Steuerung
TikTok
Technische Daten
| Technische Daten | |
|---|---|
| Genutztes Gewässer | Reinbach |
| Oberfläche des genutzten Einzugsgebietes | 91,0 km² |
| Kote Stauziel Wasserfassung | 1523,50 m ü.d.M. |
| Kote Krafthaus (Mitte Turbinenlaufrad) | 1088,30 m ü.d.M. |
| Kote Wasserrückgabe | 1184,70 m ü.d.M. |
| Bruttofläche | 435,0 m |
| Ausbauwassermenge | 4,80 m³/s |
| Nettofallhöhe bei Ausbaudurchfluss | 416,5 m |
| Maximale Leistung | 18.000 kW |
| Installierte Leistung | 2 x 12.000 kVA |
| Arbeitsvermögen im Regeljahr | 64 Mio. kWh |
| Mittlere abgeleitete Wassermenge | 2.074 l/s |
| Konzessionsleistung | 8.841,95 kW |
| Gesamtkosten | ca. 20 Mio. Euro |
Sand in Taufers
(Sand in Taufers)
Sand in Taufers ist eine kleine Marktgemeinde mit mehr als 5.000 Einwohnern (5.272/VZ 2011) und liegt im Norden Italiens in der Autonome Provinz Bozen – Südtirol.
Sand in Taufers
Das Wahrzeichen des Dorfes ist die Burg Taufers und der Ansitz Neumelans. Die Dorfbewohner leben vorwiegend vom Tourismus, da es eine schöne Landschaft und auch eine unberührte Natur bietet. Sehenswert sind unter anderem auch die Reinbach-Wasserfälle.
Ansitz Neumelans
Reinbach-WasserfälleIm Zentrum von Sand in Taufers wurde eine einmalige Sanduhr errichtet. Auf diesem Foto ist es genau 11:15 Uhr.
einmalige SanduhrElektrotankstelle
(2 x 17,5 kW)
In Sand in Taufers wurde bereits im Jahre 2010 eine Elektrotankstelle für zwei Fahrzeuge eröffnet. Damals lieferte diese jedoch nur 3,5 kW. Mittlerweile wurde die Leistung je Anschluss auf 17,5 kW erhöht. Die Ladesäulen sind sehr gut besucht, weil kostenlose und umweltfreundliche (Wasserkraft / Südtirol) Energie geladen werden kann.
17,5 kW
Der VW E-Up besitzt momentan einen Lithium-Ionen-Akkumulator mit einer Batteriekapazität von 18,7 kWh. Bei dieser Leistung von 17,5 kW ist der Akku in einer Stunde und fünf Minuten vollgeladen und das Fahrzeug hat wieder eine Reichweite von 160km (Werksangabe).
VW E-Up
vollgeladen
Dieses E-Cross hat eine Motorleistung von 5 kW (7 PS) und einen Lithium-Ionen-Akku mit 7 kWh. Die Fahrzeit beträgt im Durchschnitt etwa 2 Stunden.
E-CrossKatastrophen
Sand in Taufers blieb vorwiegend von Katastrophen verschont. Nennenswert ist der Murenabgang im Jahre 1878 und der Waldbrand im Sommer 1976. Er erfasste beinahe den gesamten Pursteinberg, wütete über Wochen hinweg und konnte auch mit mehreren Löschhelikoptern nicht unter Kontrolle gebracht werden.
| Waldbrand: Pursteinberg 1976 |
Siehe auch
- Auftriebskraftwerk (Fakecheck)
- Energieversorgung
